• philpo@feddit.de
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    11 months ago

    Wundert mich bezüglich BW gar nicht. Hab u.a. in Bayern und Sachsen-Anhalt(und vielen anderen Ecken der Welt) gearbeitet bevor wir nach BW gezogen sind.

    So viele harte Sprüche alter(und junger) weißer Männer habe ich noch nie gehört - und ich arbeite v.a. mit Kunden im Gesundheitswesen, da hast du eigentlich einen enormen Frauenanteil. Gleichzeitig ist die Kindergarteninfrastruktur eine Katastrophe - “Ganztag” bedeutet in BW in vielen KiGAs noch,dass es eine Mittagspause gibt in der du dein Kind abholen musst. (Das durchgehende Modell heißt auf den Druck der Kirchen “Tagesheim”). Aktuell bricht gleichzeitig die Struktur zu mindestens bei uns komplett zusammen, da man den Mangel nicht länger kaschieren kann. In den letzten Monaten haben quasi alle Leute die ich kenne Mitteilungen ihrer KiGas bekommen,dass es, tlw. mit 4 Tagen Vorlauf, deutliche Einschränkungen geben wird, z.B. 3d je Woche nur noch bis 13:00 Uhr statt 17:00 Uhr. (Übrigens bei weiterhin vollem Beitrag) Drei Mal dürft ihr raten wer dann meist reduziert.

    Ist aber eh egal,da wir mittlerweile auch keine Kinderärzte haben und so die Kinder tlw. nicht auf die notwendigen Impfungen,etc. kommen. Auch hier gibt es Fälle wo dann hierdurch keine Eingewöhnung durchgeführt werden konnte.

    Es ist einfach zum Kotzen. Sowas von.

  • Reinsch@feddit.de
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    11 months ago

    Nur um dem Pseudoargument vorwegzugreifen “Aber der bereinigte Gap ist der richtige Wert und der ist ja voll gering, das Problem ist ja gar nicht so schlimm”. Bereinigt heißt nur, dass man Faktoren herauszieht, die die Ungleichheit begründen. Wir haben noch keine Gleichberechtigung erreicht, wenn wir den bereinigten Wert auf 0 gebracht haben.

    • Don_alForno@feddit.de
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      11 months ago

      Falsch. Wenn Frauen statistisch lieber Tierpflegerinnen werden und Männer lieber Ingenieure, wirst du den unbereinigten Wert nie auf 0 bekommen, außer mit planwirtschaftlicher Zuweisung von Berufen. Und das ist einer der Faktoren, die beim bereinigten Wert herausgerechnet werden.

      • Reinsch@feddit.de
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        10 months ago

        Man muss sich halt einfach mal fragen, warum das so ist. Und gegen die Ursachen was tun. Frauen wollen das nicht einfach intrinsisch motiviert so. Da macht man es sich ganz schön einfach wenn man sagt: selbst Schuld wenn sie sich schlecht bezahlten Jobs raussuchen. So lese ich es bei dir zumindest zwischen den Zeilen heraus. Und dann als Strohmann-Argument rauszuhauen “dann müsste man halt einen auf Planwirtschaft machen und das kann es ja schließlich auch nicht sein” ist halt Quatsch. Es gibt auch vernünftige Herangehensweisen, weil es für alles Erklärungen und Begründungen gibt. Beim gender pay gap geht’s halt unterm Strich um strukturelle Benachrichteiligung. Und da gegen kann man etwas tun. Gesellschaftlich wie politisch.

      • Sodis@feddit.de
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        11 months ago

        Oder wir bezahlen soziale Berufe besser und MINT Berufe weniger gut. Es ist kein Naturgesetz, dass systemrelevante Berufe schlecht bezahlt sind.

        Abgesehen davon ist es auch historisch bedingt, dass alle Berufe, die auch nur ansatzweise Prestige abwerfen von Männern dominiert werden und sich das bis heute in der Sozialisation so durchzieht. Schau dir Kochen an, Zuhause Frauensache, in Sterneküchen ein Männerberuf. Programmieren war ein reiner Frauenberuf bis man damit ordentlich Geld und Ansehen bekommen konnte.

        • ed_cock@feddit.de
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          10 months ago

          Programmieren war ein reiner Frauenberuf bis man damit ordentlich Geld und Ansehen bekommen konnte.

          Das Berufsbild hat sich gleichzeitig extrem gewandelt, die Idee, dass es halt mehr Geld gab (warum?) und deshalb die Frauen einfach durch Männer verdrängt worden sind (wie?) ist ein wirklich abenteuerlicher Mythos.

            • ed_cock@feddit.de
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              10 months ago

              In dem Artikel wird genau gar nichts ursächlich erklärt und alles durch die Geschlechterkampf-Linse betrachtet/geframed.

              Prior to the 1960s and 1970s, writes Ensmenger, computer programming was thought of as a “routine and mechanical” activity […] They were only supposed to implement the plans sketched out by male “planners.”

              Der Programmiererjob in dieser Form ist schlicht ausgestorben, ähnlich wie Heute kaum noch jemand Stenotypist ist. Die “Planer” haben das, dank technischer Fortschritte (Verfügbarkeit kleinerer und günstigerer Computer, Terminals, Compiler, …), immer mehr selbst übernehmen können. Da gibts keine Verschwörung.

  • crispy_kilt@feddit.de
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    11 months ago

    Ist das über alle Berufe hinweg, ja? Dann ist es nicht überraschend. Frauen wählen öfter Berufe, die schlechter bezahlt werden.

    • Mia@feddit.de
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      11 months ago

      Klingt wie eine einfache Erklärung des Phänomen, dass den Frauen die alleinige Schuld an dieser Situation zuschiebt. Besonders wenn man bedenkt, dass der gesellschaftliche Druck bzw. Rahmenbedingungen Frauen dazu bewegt in weniger gut bezahlten Branchen zu arbeiten und unbezahlte Angehörigenpflege bzw. Kindererziehung einer guten Karriere gegenüber vorzuziehen.

      Letzendlich sind Gehälter auch keine rein marktwirtschaftliche, sondern auch eine gesellschaftliche/politische Entscheidung. Und de-facto wird in unserer Gesellschaft die Arbeitszeit von Frauen erheblich weniger wertgeschäzt.

      • Kaldrae@feddit.de
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        11 months ago

        Liegt das aber nicht eher an den Berufen und nicht daran das hier Frauen Arbeiten? Eine Männliche Pflegekraft bekommt ja auch nicht mehr Geld als eine Weibliche. Sollte zumindest mal nicht, wenn doch wäre das natürlich maximal Scheiße.

        Ich als “Mann” (30 jahre alt) habe als Kind noch gesagt bekommen “Schaff was damit du deine Familie Ernähren kannst, IT ist gut bezahlt - schau dir das mal an”. Jetzt arbeite ich in der IT, gut bezahlt. Parallel wurde den gleichaltrigen Mädels gesagt “Macht das was ihr wollt, das ist schon ok so, ihr dürft das alles!” - und das machen Sie auch. Die, die Erzieher werden wollten als Kind sind das auch oft geworden. Meine Freundin wollte eigentlich Meeresbiologin werden. War etwas schwierig in Rheinland-Pfalz, also ist sie jetzt Chemielaborantin geworden, weil einfacher Job & gutes Geld. Tariflohn, also dasselbe wie ihre Männlichen Kollegen. Ein Mädel wollte Ärztin werden, hat es dann aber einfach nicht durchgezogen und Arbeitet jetzt als Erzieherin. Aktzeptables Gehalt, sicherer Arbeitsplatz, und netter Job hält sie auch dort.

        Ich weiß es ja auch nicht wie man das “Problem” lösen kann. Ok, Frauen werden eher in Jobs geschoben die weniger Geld bringen … Männer werden aber auch in Richtung Job geschoben die mehr Geld bringen - mir wurde z.B. Koch ausgeredet, genauso Erzieher und Tierpfleger. Jetzt verdiene ich gut in der IT und lebe mit dem guten Gehalt halt, und verwirkliche mich in meiner Privatzeit.

        Jetzt mit Sexismus anzufangen um Sexismus zu bekämpfen kann nicht die Lösung sein.

    • philpo@feddit.de
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      11 months ago

      Ich meine mal was gelesen zu haben,dass hier die Kombi aus mehr Bildungsorientierung+höhere berufliche Mobilität+bessere Kinderbetreuung eine Begründung liefern könnte. Ist aber ewig her.

      Frauen haben wohl gerade in diesen BL mehr Bildungsorientierung, ziehen aber im Gegensatz zu ihren männlichen Gegenstücken wohl häufiger weg - diejenigen die bleiben sind aber besser ausgebildet/höher verdienend und gleichzeitig liefert die bessere Kindergarteninfrastruktur bessere Bedingungen Vollzeit arbeiten zu können. Oder so hab ich das in Erinnerung, frag mich nicht von wo das war, ist lange her.

  • Bierjunge@feddit.de
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    11 months ago

    Ist es wieder diese Zeit im Jahr, bei der Headlines mit dem Unbeteiligten genget pay gap herauskommen. Herrlich! Herrlich sinnlos.