“Regierungen haben den Klimawandel jahrzehntelang unterschätzt – weil sie sich vor allem von Wirtschaftswissenschaftlern beraten lassen”

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    9 months ago

    Warum wären wir 20 Jahre weiter, wenn diese Menschen sich nicht eingemischt hätten?

    Die Neoklassiker gehen davon aus, dass Klima gleich Wetter ist. Man braucht also nur ein Dach über dem Kopf zu haben, und schon ist man in Sicherheit. Als der Ökonom William Nordhaus zum ersten Mal versuchte, die Klimaschäden abzuschätzen, nahm er an, dass nur die Sektoren, die dem Wetter ausgesetzt sind, auch dem Klimawandel ausgesetzt sind.

    Alle Dienstleistungen, der Einzel- und Großhandel, fast die komplette Industrie, der gesamte Staat und der gesamte Finanzsektor wären nach seinem Modell vom Klimawandel kaum betroffen. Und zwar ganz gleich, über welche Temperaturerhöhung wir sprechen.

    Naja. Das klingt ein bisschen nach einer Umkehr von Ursache und Wirkung - CDU, FDP u.Ä. lassen sich halt von denen beraten/bezahlen, die ihnen sagen, dass sie nichts/wenig machen müssen. Man kann schon froh sein, wenn die meisten relevanten Parteien rechts der Mitte überhaupt eingestehen, dass der Klimawandel menschengemacht ist. Wenn sich kein Mainstream-Ökonom gefunden hätte, der diese Ansichten (also dass man kaum was machen muss) vertritt, hätten diese Parteien höchstwahrscheinlich auch die Ökonomen ignoriert.