Grundsätzlich: Die “Föderation” funktioniert besser, je mehr Server es gibt.
Aber: Sei dir dessen bewusst, dass der Betrieb eines eigenen Servers in Deutschland mit allerlei rechtlichen Unwägbarkeiten verbunden ist. Du haftest.
Du haftest.
Nicht, wenn du eine haftungsbeschränkte Betreiberfirma, also z.B. eine UG oder eine GmbH, gründest. Oder wenn du komplett die Haftung verlierst, bspw. durch Anti-Haftcreme.
Eine Firma zu gründen ist in Deutschland ja fast so leicht wie rechtssicher einen Server zu betreiben.
Es ist tatsächlich sehr einfach. Hab’s neulich erst gemacht. Das meiste ging online, ich konnte sogar Gebühren mit PayPal zahlen.
Vorallem eine Haftungsbeschränkte Firma zu gründen ist in Deutschland doch ungefähr so leicht wie als unabhängiger Kandidat US Präsident zu werden
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Gemeinnützigkeit einer Lemmy-Instanz könnte man nach Paragraph 52 Absatz 2 Punkt 5 Abgabenordnung vielleicht sogar argumentieren.
[…] sind als Förderung der Allgemeinheit anzuerkennen: 5. die Förderung von Kunst und Kultur;
Keine Gewinnausschüttung etc wäre ja auch kein Problem
Wie sieht es mit der Haftung eigentlich bei eVs aus?
Ein Verein ist eine juristische Person und haftet für alle vereinsrelevanten Tätigkeiten der Mitglieder. Der Vorstand haftet im schlimmsten Fall komplett. Das geht oft schneller als bei GmbHs.
Wie das dann in der Praxis aussehen kann, kannst du dir mal beim Verein der Zwiebelfreunde e.V. anschauen: Sie kommen wieder, bei Nacht und Nebel, mit Hundertschaften und bewaffnet: Zwiebelfreunde BRD, OpenLab Augsburg, Wissenschaftsladen Dortmund – so sieht der Polizeistaat aus!
Okay krass. Da klingt gGmbH auf einmal viel attraktiver.
Ein Unternehmen gründen ohne Gewinnerzielungsabsicht? Ich glaube, das führt nur zu anderen Problemen.
nennt sich Gemeinwohl-Ökonomie und funktioniert hervorragend.
Was sollten das für Probleme sein? Ich miete meine Wohnung von so einem (gemeinnützige Genossenschaft). Grundsolide und kerngesund.
Soweit ich es verstanden hab, braucht man für UGs und GmbHs eine Gewinnerzielungsabsicht, sonst schlägt einem das Finanzamt nach zwei Jahren das Buch zu. Aber es gibt ja auch noch gGmbHs.
Klar. Wenn das Finanzamt vermutet, dass der einzige Unternehmensweck die Generierung von steuersparenden Verlusten ist, verstehen die (zum Glück) keinen Spaß.
Danke! Und wenn der Server in z.B. den USA oder in Bulgarien steht?
Nicht in der EU, nicht in einem Five-Eyes-Staat. Die Schweiz wäre eine Option.
Dann sitzt du als Betreiber rechtlich gesehen immer noch in Deutschland, und deine User auch. Nur, weil an dich keiner ran kommt, heißt das nicht, dass die Gesetze deines Landes nicht mehr für dich gelten.
Du kannst natürlich eine Briefkastenfirma im Ausland gründen.
Wozu eine Firma gründen, wenn das dein privatvergnügen ist. Eine nicht kommerzielle website betreiben, ist auch rechtlich deutlich einfacher.
Ist immer gut, sollte man sich aber sehr genau überlegen. Ist aber auch nicht so dringend notwendig, da es ja schon 240 Lemmy Server gibt https://lemmy.fediverse.observer/list