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Cake day: June 17th, 2024

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  • Das tut mir leid. Es ist schon krass wie oft bei Unwissen was es denn sein kann schlussendlich gesagt wird “alles gut”, weil alle gängigen Tests negativ ausfallen. Seltenere Krankheiten werden aus dem Grund nicht weiter in Betracht gezogen, weil sie eben nur selten vorkommen und “ist ja nicht so wahrscheinlich” und “wieso ausgerechnet Sie”. Als ob man etwas besonderes sein wolle, dadurch das man eben diese Krankheit hat.

    So etwas wie deine Geschichte habe ich nun auch schon mehrmals gehört, also dass die Patienten mit einem selbst erörterten Verdacht zum Arzt sind und sich der Verdacht dann bewahrheitet hat.

    Übrigens, nach der offiziellen Diagnose hat meine Mutter alle Symptome bei GPT eingegeben und es um Rat gefragt. Promt hat es die richtige Diagnose gestellt. Will jetzt nicht heißen, dass GPT stets beratschlagt werden soll, bei dem Mist was es regelmäßig ausspuckt. Nur lässt sich durch KI oder wenigstens guter Suchmaske in einer guten Datenbank doch einiges erleichtern. Ich glaube auf dem Level der angewandten Technologie sind wir halt noch nicht. Theoretisch ist das schon möglich.




  • Bei den ersten beiden Absätzen hattest du mich. Ich und mein Kind sind in eben dieser Situation und ich bin nun auch dankbar für die Leistungen, die wir endlich erhalten.

    Trotzdem hätte dein dritter Absatz nicht sein müssen. Der Typ hat Punkte mit denen er durchaus recht hat. Siehe seine Kritik an der PKV und dem generellen Zustand des Gesundheitssystems. Mir fehlt es in derzeitigen Diskussionen stets an differenzierteren Betrachtungen statt immer nur das Schwarze und Weiße zu sehen.

    Du kannst dich unglaublich glücklich schätzen, wenn bei deiner Therapie alles wie am Schnürchen läuft. Bei uns ist das absolute Gegenteil passiert - bei mir persönlich wie auch bei meinem Kind.

    Wir mussten feststellen, dass die Ärzte so überlastet sind, dass uns erst zugehört wird und wir erst anständig behandelt werden, wenn es quasi unausweichlich und schon fast zu spät ist - man also so richtig krank ist. An dem Meme, was letztens die Runde machte à la “Es lohnt sich erst zum Arzt zu gehen, wenn man so richtig krank ist” - da ist was dran.

    Im Fall unseres Kindes: Wir mussten uns nach einer Arztsuche nach mehreren Wochen abends weigern die Notaufnahme unseres Krankenhauses zu verlassen, um einfach nur vom Arzt angeschaut zu werden. Nochmals, in einer Notaufnahme. “Die Symptome sind nicht akut, weil sie schon seit zwei Wochen bestehen.” Dass sie immer schlimmer wurden hat da niemanden interessiert. Neuroblastom 4S mit Amplifikation im Endstadium. Schon überall im Körper. Der halbe Bauchraum war Tumor. Alle Knochen, im Schädel, etc. Noch ein paar Wochen und es wäre zu spät gewesen. Viele der anderen betroffenen Eltern haben ähnliches und schlimmeres berichtet. Wir waren also kein Einzelfall.

    Dass die gesetzliche Krankenversicherung ein Solidarsystem ist, daran besteht kein Zweifel. Dass da seit der letzten Jahrzehnte etwas gewaltig schief läuft, daran aber auch nicht.








  • Diese Vergleiche mit denen die Diskussion über ein Thema einfach beendet wird sind echt schrecklich. Nur weil irgendein Land in Afrika Krieg führt und es den Leuten da schlecht geht, heißt es doch nicht, dass wir unsere Situation nicht verbessern können, oder?

    Im Fall des Elterngeldes: Wenn 2013 beschlossen wurde, dass im Jahr 2013 1.800€ eine gute Höhe für Elterngeld war, heißt es doch nicht, dass diese Entscheidung für 2013 und alle Jahre danach gilt. Sicherlich können wir uns darauf einigen, dass sich der Wert dieser Leistung über die Jahre nicht verringern sollte, dass wir in anderen Worten einer Familie in unserer Gesellschaft über die Jahre weniger Wert beimessen und weniger Unterstützung bieten. Demzufolge müssten wir das Elterngeld mindestens inflationsbedingt anpassen, jährlich, wenn nicht sogar erhöhen, da wir über die Jahre unsere Gesellschaft ausbauen möchten anstatt gesellschaftlich in einer Sackgasse zu landen oder uns rückzuentwickeln.